Genf, 01.03.2005
Mercedes-Benz, Erfinder des Pkw-Dieselmotors, zeigt auf dem Internationalen
Automobilsalon in Genf die Zukunft und die vielseitigen
Einsatz-möglichkeiten des modernen Dieselantriebs. Bereits ab Mitte des
Jahres stattet Mercedes-Benz als erste Automobilmarke der Welt alle
Diesel-Pkw serienmäßig mit Partikelfilter aus. Diese Initiative gilt nicht
nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz und den
Niederlanden.
Sieben silbern glänzende Showcars, darunter sogar reinrassige Sportwagen wie
SL- und SLK-Klasse, repräsentieren in Genf modernste Dieseltechnologie.
Gleichzeitig bilden diese Fahrzeuge den vorläufigen Höhepunkt in der
erstaunlichen Entwicklung des Selbstzünders.
Die Karriere begann vor sieben Jahrzehnten, als Mercedes-Benz 1935 mit dem
260 D den ersten Diesel-Pkw der Welt in einer Kleinserie auf die Straße
brachte. Bis heute hat die Stuttgarter Marke über sieben Millionen
Diesel-Pkw produziert und nimmt bei der Entwicklung der Diesel-Technologie
eine Führungsrolle ein. Besonders in den letzten Jahren wurden die Motoren
durch enorme Fortschritte in allen Bereichen deutlich verbessert.
Jahrzehntelang galt der Dieselmotor lediglich als Inbegriff für
Langlebigkeit: Zuverlässig und solide zwar, aber auch mit einem Hauch von
Behäbigkeit behaftet. Dieser Charakterzug ist im Laufe der Zeit verschwunden
und wurde ersetzt durch ein gänzlich neues Image: Sportlichkeit, Agilität,
Fahrkomfort, Fahrspaß und nicht zuletzt Umweltverträglichkeit gehören heute
zu den Attributen, mit denen sich moderne Dieselmotoren schmücken dürfen.
Ein Wandel, an dem Mercedes-Ingenieure nicht unwesentlich mitgewirkt haben.
Am deutlichsten belegen Zahlen diese erstaunliche Entwicklung: So leistete
der erste Diesel-Pkw der Welt, der Mercedes-Benz Typ 260 D von 1935,
lediglich 45 PS (33 kW) – das entspricht einer Literleistung von 17,7 PS (13
kW/l). Der jüngst vorgestellte V6-Dieselmotor schöpft im neuen C 320 CDI
stattliche 224 PS (165 kW) aus drei Litern Hubraum – eine Literleistung von
75 PS/l (55,2 kW/l); das ist über vier Mal so viel wie sein „Vorgänger“ vor
70 Jahren.
Ebenso drastisch entwickelte sich der Anstieg des Drehmoments, dem
entscheidenden Faktor für den Durchzug aus niedrigen Drehzahlen. Von 98
Newtonmetern im 170 D von 1949 kletterte es auf 510 Newtonmeter im aktuellen
C 320 CDI. Anders ausgedrückt: rund 55 Newtonmeter pro Liter Hubraum von
1949 stehen heute 170 Newtonmeter gegenüber, mehr als drei mal so viel wie
damals.
Noch beeindruckender ist freilich die Sparsamkeit moderner Dieselmotoren.
Verbrauchte der erste Pkw-Diesel der Welt für die Erzeugung eines Kilowatts
noch 0,3 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, so begnügt sich der C 320 CDI
heute auf der gleichen Strecke mit lediglich 0,04 Liter pro Kilowatt;
unglaubliche 90 Prozent weniger oder, anders ausgedrückt, ein zehnmal
geringerer Verbrauch. Eine Entwicklung, die natürlich nicht nur die
Ressourcen schont, sondern auch die Umweltbelastung reduziert.
Diesel-Partikelfilter mit höchster Alltagstauglichkeit
Gleichzeitig verringerten sich die Abgasemissionen deutlich. Die im Oktober
2003 eingeführten weltweit ersten additivfreien Partikelfilter in der C- und
E-Klasse unterschritten bereits die strengen europäischen
Emissionsanforderungen, die seit dem Januar diesen Jahres in der
Europäischen Union auch für Dieselmodelle gelten. Sie schreibt eine
Verringerung der Emissionen um mehr als 81 Prozent (Kohlenmonoxid) gegenüber
1995 vor. Im selben Zeitraum musste sich auch die Partikelemission um mehr
als 80 Prozent verringern.
Dies erreichte Mercedes-Benz durch eine Kombination aus EU-4 und
Diesel-Partikelfilter, der auch ohne Kraftstoff-Additive zuverlässig
funktioniert und ohne zusätzliche Servicemaßnahmen hervorragende
Laufleistungen bei geringem Kraftstoffverbrauch erzielt und damit höchste
Alltagstauglichkeit beweist. Die unumgängliche Filterregeneration erledigt
eine bedarfsgerechte Anpassung ver-schiedener Motorsteuerungsfunktionen wie
Kraftstoffeinspritzung, Ansaugluftdrosselung, Abgasrückführung und
Ladedruckregelung. Testergebnisse zeigen, dass die Ascherückstände im Filter
nach hoher Fahrleistung um bis zu 75 Prozent geringer sind als bei
Filtersystemen, die Zusatzstoffe benötigen. Schwefelfreie Kraftstoffe und
speziell entwickelte Motorenöle ermöglichen in Zukunft eine noch längere
Lebensdauer des Diesel-Partikelfilters.
Mercedes-Benz nutzt auch weiterhin seine ganze Innovationskraft, um mit
CDI-Technologie und zukünftigen homogenen Diesel-Brennverfahren die
Partikel- und Stickoxidemissionen bis an die Grenze des Messbaren zu senken.
Damit setzt die Marke, die einst den Diesel Pkw-tauglich gemacht hat, ein
deutliches Zeichen für den Dieselmotor, der nach Überzeugung der Fachleute
noch eine große Zukunft vor sich hat.
Moderne Dieselkraft für alle Karosserievarianten
Mit der silbernen Dieselflotte demonstriert Mercedes-Benz in Genf, in welche
Richtung die Zukunft führen wird. Diesen Anspruch macht schon die
einheitliche Lackierung der Showcars deutlich, die ebenfalls ein Produkt für
die Zukunft ist. Sie spannt sich wie eine metallische Haut über die
Blechteile, betont die Design-Linien stärker als jede andere Lackierung und
macht sie durch gezielte Lichtreflexionen noch lebendiger. Der besondere
Glanz-Effekt und die intensive Leuchtkraft sind das Ergebnis eines neu
entwickelten Verfahrens, das bei Mercedes-Benz weltweit erstmals zum Einsatz
kam: Die nur 100 bis 300 Nanometer kleinen Pigmente, die bei einem
herkömmlichen Lack für den Metallic-Effekt sorgen, sind bei diesem neuen
ALU-BEAM-Lack noch weitaus feiner (30 bis 50 Nanometer), besonders aufwändig
verarbeitet und fügen sich dadurch noch gleichmäßiger in die Oberfläche des
Lacks ein. So wird das Licht intensiver reflektiert und der Lackglanz
deutlich verstärkt.
Die sieben glänzenden Diesel-Showcars machen zudem die enorme Bandbreite der
Einsatzmöglichkeiten der aktuellen Dieseltriebwerke deutlich. Der hohe
technische Anspruch von Mercedes-Ingenieuren hat sie so sauber und kraftvoll
gemacht und zugleich mit komfortablen Laufeigenschaften ausgestattet, dass
sie heute in allen Karosserievarianten eine hervorragende Rolle spielen
können.
Wohin die Motortechniker von Mercedes-Benz den Selbstzündermotor noch führen
werden, zeigen die beiden Roadster mit Dieselantrieb, die in Genf mit neuen
Bestmarken glänzen. Ein neuer V8-Motor leistet im „Vision“ SL 400 CDI 231
kW/315 PS und bringt ein enormes Drehmoment von 730 Newtonmeter auf die
Kurbelwelle des Achtzylinders. Und der SLK 320 CDI Triturbo schafft aus drei
Liter Hubraum beachtliche 210 kW/286 PS und ein Drehmoment von 630
Newtonmetern – das sind 70,3 Kilowatt und 211 Newtonmeter pro Liter Hubraum.
Drei Abgasturbolader in der SLK-Klasse
Der SLK 320 CDI Triturbo basiert auf dem neuen V6-Dieselmotor, dem eine
zweistufige Aufladung neue Leistungshöhen ermöglicht. Sie besteht aus drei
Abgasturboladern, von denen zwei außen an den Zylinderbänken platziert sind
und ein großer dritter Lader im Zylinder-V untergebracht ist. Bei niedrigen
Drehzahlen und wenig Last werden alle drei Lader (d.h. kleiner und großer)
durchströmt, wobei die kleinen Lader die Hauptarbeit leisten. Bei
zunehmender Drehzahl und kontinuierlichem Massestrom übernimmt der große
Lader den Hauptanteil des Ladedruckes, die kleinen Lader sind via Bypass
außer Funktion. Bei großer Last und höheren Drehzahlen läuft nur noch der
große Lader. Vergrößerte Rohrdurchmesser bei Ladeluft- und Abgasführung
sowie vergrößerter Ladeluftkühler sind weitere leistungsfördernde Maßnahmen.
Sie beflügeln den Roadster, der sich durch einen modifizierten
Drehzahlmesser mit einem roten Bereich zwischen 4500 und 5000/min als
stolzes Mitglied der Dieselfamilie von Mercedes-Benz ausweist und der
selbstbewusst in der Optik des SLK 55 AMG auftritt, zu außergewöhnlichen
Taten: Den Spurt von null auf 100 km/h legt er in 5,3 Sekunden zurück, 1000
Meter aus dem Stand schafft er in 24,4 Sekunden und für die
Höchstgeschwindigkeit wird die Leistungsbereitschaft bei 250 km/h
abgeregelt. Das sind Werte, die dem SLK 320 CDI Triturbo auch unter
reinrassigen Sportwagen eine Sonderstellung verschaffen. Das gilt erst recht
für den Verbrauch. Denn trotz begeisternder Fahrleistungen begnügt sich der
Diesel-Roadster mit bescheidenen 7,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (NEFZ-Gesamtverbrauch).
Neuer V8-Diesel für die SL-Klasse
Auch das neue Triebwerk in der Vision des SL 400 CDI gehört der dritten
Generation der CDI-Motoren von Mercedes-Benz an. Dafür wurde der bekannte
V8-Diesel mit vier Liter Hubraum in einer Vielzahl von Komponenten
weiterentwickelt, erhielt ebenfalls die modernen Piezo-Injektoren, neue
Abgasturbolader sowie eine weiter optimierte Wasser-Ladeluft-Kühlung.
Ergebnis dieser Maßnahmen ist eine noch harmonischere Leistungs- und
Drehmomententfaltung. Der SL 400 CDI beschleunigt von null auf 100 km/h in
5,8 Sekunden. Damit trägt auch dieser Diesel-Sportwagen das legendäre Kürzel
„SL“ zu Recht.
Diesel-Fahrspaß mit neuem V6-Triebwerk
Größten Fahrspaß bieten aber auch die Mercedes-Benz Fahrzeuge, in denen der
serienmäßige neue V6-CDI-Motor arbeitet. Seine
Common-Rail-Direkteinspritzung haben die Mercedes-Ingenieure
weiterentwickelt und erzielen mit der Technologie der dritten Generation
weitere Fortschritte in puncto Leistung, Kraftstoffverbrauch,
Abgas-Emissionen und Verbrennungsgeräusche. Neu entwickelte Piezo-Injektoren
arbeiten weitaus schneller und präziser als die bisherigen Magnetventile und
gewährleisten eine besonders fein dosierte Kraftstoffversorgung der
Zylinder. Dadurch lässt sich die Einspritzung noch genauer an die jeweilige
Last- und Drehzahlsituation anpassen – pro Arbeitstakt sind fünf
Kraftstoffeinspritzungen mit einem Spitzendruck von bis zu 1600 bar möglich.
Dank einer präzisen Motorsteuerung liegen die Stickoxid- und
Partikel-Emissionen des V6-Triebwerks unter den strengen Grenzwerten der
EU-4-Richtlinie. Für die Umwandlung des Kohlenmonoxids und der
Kohlenwasserstoffe sind zwei Oxidationskatalysatoren zuständig. Für die
weitere Verringerung der Partikel-Emissionen setzt Mercedes-Benz sein
wartungsfreies Partikelfiltersystem ein.
Auch in Werkstoffauswahl, Konstruktion, Kraftstoffeinspritzung und
Motorsteuerung entspricht der V6-Diesel dem neuesten Stand der Technik.
Weltweit erstmals hat Mercedes-Benz bei einem Dieseltriebwerk dieser
Hubraum- und Leistungsklasse ein Kurbelgehäuse aus Aluminium mit
eingegossenen Grauguss-Laufbuchsen entwickelt, das vor allem hilft, Gewicht
zu sparen.
Sports-Tourer-Konzept mit faszinierender Dieseltechnik
Mit modernsten Dieselmotoren und neuem Raumkonzept präsentieren sich in Genf
zwei Fahrzeuge des von Mercedes-Benz entwickelten neuartigen Sports-
Tourer-Konzepts. Sowohl der neue Compact Sports Tourer, der Mercedes-Benz
B-Klasse, der in Genf gleichzeitig seine Weltpremiere feiert, sowie der
Grand Sports Tourer „Vision R“ bieten dank großzügiger Platzverhältnisse und
vorbildlichem Komfort beste Voraussetzungen für entspanntes und genussvolles
Reisen.
Im Showcar des Grand Sports Tourer „Vision R“ arbeitet das neue
V6-Dieseltriebwerk; an der Spitze des Diesel-Programms der neuen B-Klasse
steht der B 200 CDI mit 103 kW/140 PS und 300 Newtonmeter Drehmoment. Dieser
ebenfalls neu entwickelte Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung
beschleunigt den Compact Sports Tourer in 9,6 Sekunden von null auf 100
km/h. Das Höchsttempo des B 200 CDI beträgt 200 km/h. Trotz dieser
souveränen Fahrleistungen bleibt der Kraftstoffverbrauch unter der
Sechs-Liter-Marke: 5,6 Liter je 100 Kilometer (kombinierter Verbrauch).
Das CLK 320 CDI Cabrio bietet Open-Air-Vergnügen mit Diesel
Reines Fahrvergnügen und fast grenzenlosen Open-Air-Spaß für vier Personen
bei gleichzeitigem Top-Komfort bietet das Mercedes-Benz CLK 320 CDI Cabrio.
Das moderne V6-Triebwerk beschleunigt das elegante Cabriolet in 8,5 Sekunden
von null auf 100 km/h und verhilft ihm zu einer Höchstgeschwindigkeit von
245 km/h. Der Verbrauch hält sich mit 7, 1 Liter pro 100 Kilometer (NEFZ-Gesamtverbrauch)
dagegen in erfreulich niedrigem Bereich.
M-Klasse – neuer Offroader mit Diesel
Der neue Mercedes-Benz ML 320 CDI, der in diesem Jahr seine Weltpremiere
feierte, setzt sich weiterhin souverän als Trendsetter unter den modernen
Offroadern in Szene. Mit V6-Dieselmotor der dritten Generation, dem
serienmäßigen Siebengang-Automatikgetriebe 7G-TRONIC, dem noch
leistungsfähigeren Allradantrieb 4ETS, der Luftfederung AIRMATIC und dem
vorausschauenden Insassenschutzsystem PRE-SAFE® unterstreicht die M-Klasse
aufs Neue ihre herausragende Position in diesem wachstumsstarken
Marktsegment, das Mercedes-Benz 1997 mit dem Vorgängermodell geschaffen hat.
Der moderne Dieselantrieb beschleunigt den ML 320 CDI in 9,4 Sekunden von
null auf 100 km/h und ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von
bemerkenswerten 210 km/h. Und dies bei lediglich 9,4 Liter Diesel pro 100
Kilometer (NEFZ-Gesamtverbrauch).
Überzeugende Diesel-Allradkombination im E 320 CDI T-Modell
Und der Mercedes-Benz E 320 CDI 4MATIC beweist, dass der Dieselantrieb auch
in modernen vierradgetriebenen komfortablen Limousinen eine gute Figur
macht. Der V6-Diesel beschleunigt die E-Klasse von null bis 100 km/h in
sportwagenmäßigen 7,0 Sekunden und erlaubt ihr eine Maximalgeschwindigkeit
von 244 km/h. Damit reiht sich der Mercedes-Benz E 320 CDI unter die
schnellsten Automobile auf unseren Straßen ein, bleibt dabei aber dennoch
mit 8,1 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (NEFZ-Gesamtverbrauch) überaus
genügsam.
Große Zukunft für den Dieselmotor
Dabei ist das Potenzial der modernen Dieselmotoren von Mercedes-Benz bei
weitem noch nicht ausgeschöpft. Mit bis zu 1600 bar Einspritzdruck arbeiten
die Systeme heute. Durch weitere Feinabstimmung und Optimierung der
Injektoren wird der Einspritzdruck moderner CDI Pkw-Dieselmotoren auf 1800
bar und mehr steigen. So gelingt es, die Leistungsausbeute weiter zu erhöhen
sowie Emissionen und Verbrauch zu minimieren.
In den Labors von Mercedes-Benz testen die Ingenieure neue Materialien für
den Brennraum und optimieren stetig seine Form, wodurch auch der
Verbrennungsdruck künftig steigen wird. Strömungsforscher verfeinern zudem
die Verwirbelung des Kraftstoffs: Je gleichmäßiger sich die Tropfen im
Brennraum verteilen, desto besser ist die Leistungsausbeute und desto
weniger Emissionen entstehen. Durch neue homogene Verbrennungsverfahren
wollen die Forscher von Mercedes-Benz künftig die Bildung von NOx und
Partikeln bereits in der Verbrennungsphase vermeiden. Dabei spielt die
Einspritzung eine Schlüsselrolle: Optimale Dosierung des Kraftstoffs, mit
hohem Einspritzdruck und verfeinerten Düsenöffnungen. Die Zukunft wird den
Diesel damit noch weiter in den Mittelpunkt rücken.
Das deutet auch das ständig steigende Interesse der Kunden an. So wurden
seit 1949 über sieben Millionen Personenwagen von Mercedes-Benz mit
Dieselmotor bestellt – Tendenz steigend.
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