Berichte - Technik - LR Bodylift Discovery
Bodylift Discovery Was ist ein Bodylift? Bei einem Fahrzeug mit Leiterrahmen ist die Karosserie auf den Rahmen aufgeschraubt. Im Zuge eines Bodylift werden an den Befestigungspunkten Distanzstücke eingefügt, wodurch der Aufbau höhergesetzt wird. Die Bodenfreiheit bleibt zuerst einmal unverändert. Erst durch grössere Räder wird eine Verbesserung der Geländetauglichkeit erreicht. Wann macht der Aufwand Sinn? Viele Vorurteile kursieren über Bodylifts. Es ginge nur um die Optik, sowas sei nur für Leute die sich die Kosten für ein Fahrwerk sparen wollten, und überhaupt dürfe man Bodylifts auf keinen Fall mit Fahrwerklifts kombinieren. Alles ist Unsinn. Die Kosten für einen professionellen Bodylift können schnell das Preisniveau eines Fahrwerks erreichen, wenn man den Aufwand und die eventuell nötigen weiteren Änderungen (Bremsschläuche, Lenkung usw) mit in Betracht zieht. Und die Kombination mit einem Fahrwerkslift ist solange völlig unkritisch, wie das Gesamtpaket der Änderungen aufeinander abgestimmt ist. Ich rede hier von Bodylifts zwischen 25mm und 50mm, unsere amerikanischen Freunde fangen für weniger als 3 Zoll (7,5cm) gar nicht an. Höherlegungen von Geländewagen erfolgen meist schrittweise, mittels immer längerer Federn und grösserer Räder wird die Bodenfreiheit erhöht. Irgendwann ist aber der Punkt erreicht, wo längere Federn allein die Freigängigkeit der Räder im Radkasten nicht mehr in allen Fahrsituationen sicherstellen können. Dies umso mehr, wenn man sich vor Augen führt dass immer der Achsanschlag die Bewegung der Achse nach oben begrenzt, völlig unabhängig von der Federlänge. Um grössere Räder unterzubringen müsste man also den Weg der Achse per tieferem Achsanschlag begrenzen, was aber wieder zu Lasten der Verschränkung geht und generell eigentlich wenig erstrebenswert ist. Mit einem Bodylift lässt sich dieses Problem elegant lösen, da die hierdurch geschaffene Karosseriehöherlegung in vollem Maß der Bewegungsfreiheit der Räder zugute kommt. Ein positiver Nebeneffekt ist übrigens auch, dass die empfindlichen Bereiche wie Schweller, untere Türbleche oder Quarterpanel ebenfalls auf höheres Niveau kommen. Bodylift beim Disco Beim Discovery (wie auch beim Range, auf den das meiste hier geschriebene übertragbar ist) liegt die Karosserie an 10 Punkten gummigelagert auf dem Rahmen auf. Diese Gummilager werden mit der Zeit spröde und sind auch oft flachgedrückt, so dass man sie bei dieser Gelegenheit austauschen sollte. Weitere Verbindungen und Punkte, auf die man achten muss (am Beispiel 200TDI MJ1990, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Die Distanzblöcke selbst haben wir aus Alu-Rundmaterial gedreht und eloxieren lassen. Ich habe sogar schon von Leuten gehört, die Eishockey-Pucks verwenden. Entsprechend längere Bolzen und Stopmuttern aus VA bekommt man beim Schraubenhändler. Theoretisch haben VA Schrauben eine geringere Festigkeit als 8.8er Maschinenschrauben, aber ich bin der festen Überzeugung dass man dies getrost vernachlässigen kann. Schliesslich dürfte die Zugfestigkeit der Verbindungslager an der Karosserie bei genauerem Hinsehen um ein vielfaches geringer sein als jene der Schrauben. Hat man alles zusammen, dann kann man den eigentlichen Lift problemlos an einem Samstagnachmittag durchführen. Man löst alle angesprochenen Verbindungen und hebt dann die Karosserie mit einer Hebebühne oder Wagenhebern um das Maß des Bodylifts plus 1-2cm an, so dass man die Distanzblöcke und die neuen Lagergummis einfügen kann. Das Anheben sollte man schrittweise unterbrechen und zwischendurch immer wieder alle kritischen Bereiche überprüfen.
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