Berichte - Technik - Kühlsystem Mercedes G320 M104

Kühlsystem Mercedes G320 M104

 

Wie man ja hier nachlesen kann habe ich eine kaputte Zylinderkopfdichtung.

 

Angefangen hatte alles letztes Jahr, als ich einen großen Kundendienst machte. Hier fiel mir auf, daß die Wasserpumpe am hinteren Deckel leckt. Diese erneuerte ich und dachte, damit wäre die zum Teil etwas erhöhte Temperatur im Gelände Geschichte. (Die Lager der Pumpe hatten auch viel Spiel ...) Aber das war es nicht.

Wasserpumpe erneuern

 

Auf der Herbsttour in den Westalpen wurde er immer wärmer (über 110°). Nach Verriegelung des Viscos, war dies aber vorbei. Da ich dort entdeckte, daß der Visco etwas Öl verliert, dachte ich: Klar Visco ist das Problem.

 

Auf der Autobahn oder im Ort, war die Temperatur ganz normal, so daß ich mir mit der Erneuerung des Viscos Zeit ließ.

Viscolüfter erneuern

 

Nach der Erneuerung des Viscos war die Temperatur in der Stadt und auf der Autobahn nicht mehr bei 85° bis 90° sondern kurz über der 80° Markierung. So dachte ich mir, diesmal hast Du es behoben.

 

Pustekuchen ... das erste mal wieder am Berg und schon wieder wird er zu warm ...

Langsam nervte die einzig hilfreiche Methode: Heizung voll auf, Gebläse auf 4 und die Temperatur stimmte. Im Winter ist das ja ok, aber nun wurde es langsam Sommer ... (ok, momentan schneits ....)

 

Also bleibt nur noch Kühler, Temperaturschalter und Temperaturventil.

 

Deshalb startete ich folgende Aufrufe

Schalter der Zusatzlüfter

Thermostat

 

Leider kam ich da nicht weiter ...

 

Also blieb mir nur das, was ich viel früher hätte machen sollen:

Den Kühlkreislauf mit Zitronensäure spülen.

 

Ich kaufte mir in der Apotheke 1 kg Zitronensäurepulver, das löste ich in Wasser. Kühlwasser komplett ablassen (was mich immer verwundert: man bekommt mit den zwei Ablaßschrauben nur ca. 10 Liter heraus).

Dann füllte ich den Kühlkreislauf mit der Säure und Wasser auf.

 

Am Abend konnte man im Kühlwasser schon viele weiße Schwebstoffe sehen. Was mich sehr erstaunte, ist der Druck, den die Säure (auch noch in kaltem Zustand) durch Lösen des Kalks aufbaut.

 

An die, die es wissen: Auf das kleine Malheur, will hier keiner eingehen! ;)

 

Nun weiter im Text:

Ich hab die Säure etwas länger drinnengelassen, weil ich auf Grund der defekten Kopfdichtung nicht viel fahren will.

Beim Ablassen, kam mir eine eher milchige Flüssigkeit entgegen, soviel Kalk wurde gelöst!

Nun füllte ich den Kühlkreislauf mit Wasser zum spülen auf.

Motor 10 Minuten laufen lassen und Wasser wieder raus.

Immer noch viele Partikel. Also wiederholen wir ...

Auch beim nächsten Mal, war noch gelöster Kalk zu erkennen.

Nun noch ein drittes Mal mit Wasser füllen und laufen lassen.

Jetzt kam nichts mehr.

 

Was mich aber schon beim ersten mal verwunderte, waren die kleinen Kupferteilchen, die im Wasser beim Temperatursensor schwammen. Gut, dieser ist etwas angeschabt, aber so viel?

 

Nach Erneuerung des Thermostates war offensichtlich, woher die Kupferteilchen kamen:

 

 

 

Nun wieder mit Kühlflüssigkeit aufgefüllt.

 

Bin mal etwas einen Berg heraufgefahren um zu sehen, ob ich noch einen Kühler brauche: Alles im grünen Bereich. Die Temperatur steigt kaum an und wenn doch, fällt sie sofort wieder.

 

Hätte ich das mal früher gewußt!

 

 

Einen Tipp noch zum Schluß:

Der Kühlwasserschlauch am oberen Einlaß zum Kühler bläht sich bei der Zitronensäurebehandlung stark auf. Bei mir wurde wohl das Gewebe beschädigt. Wie man an dem Photo erkennen kann, drückte Kühlflüssigkeit durch das offenliegende Gewebe des Kühlerschlauches nach außen (die Schlauchschelle war es nicht!).

Diesen Schlauch erneuerte ich auch noch.

 

 

 

Text: Karsten Amann
Fotos: Karsten Amann

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