Berichte - Presse - Arizona

USA (Arizona / Californien) vom 21.3. - 10.4.2004

Unsere diesjährige USA Reise führte uns wiedermal nach Arizona. Diesmal sollte ein Jeep Grand Cherokee unser treuer Begleiter sein. Die Backcountry Touren entnahmen wir einem Adventure Book für 4x4 Fahrzeuge.

Erste Station waren Box- und Martinez Canyon, welche wir mit Bekannten in ihren Jeeps erkundeten. Die Tour hatte Schwierigkeitsgrad 5, welcher mit unserem Mietwagen nicht denkbar gewesen wäre - bis 4 konnten wir im Grand Cherokee mit Serienausstattung fahren.

Eine Wanderung führte uns zur Martinez Mine. Gewöhnungsbedürftig waren anfangs die hohen Temperaturen von 36 - 38 Grad.

Am nächsten Tag fuhren wir noch den Montana Trail, welcher wieder über alte Minenstrassen führte und in der Stadt Superior endete. Eine Wanderung , zum Reavis Canyon offenbarte uns die Schönheit des Senora Desert. Wenn nur nicht die Begegnung mit der Klapper-schlange gewesen wäre .....

Nach 3 Tagen verließen wir diese Gegend und entschieden uns für die Pinaleno Berge als unsere nächste Station. Hier waren nur leichte Offroad Touren möglich - interessanter war es, die Berge zu Fuss zu "erobern".

Leider begann die Schneegrenze schon bei 2400m. Vom Schnee hatten wir aus Europa eigentlich genug, wir wollten doch Sonne und schneefreie Berge.


Somit zogen wir nach 2 Tagen weiter nach Süden in die Chiricahua Mountains. Hier konnten wir uns nach Lust und Laune mit dem Jeep und zu Fuss austoben.Wir unternahmen u.a. eine Wanderung zum Shaw Peak mit Blick auf den Sugarlove Mountain und mehrere 4x4 Touren: Pine Canyon Trail, Barfoot Park Trail ...

Leider holte uns die schon lange angekündigte Regenfront ein und wir beschlossen Arizona Richtung Moab/Utah zu verlassen. Der Regen prasselte bereits auf der Hinfahrt auf uns ein und so blieb nur nach Californien "zu flüchten".

Erste Station, wenn auch im Regen, waren die Kelso Sand Dunes - ein etwa 45ha großes Sandgebiet war mit bis zu 250m hohen Dünen. Diese konnte man nur zu Fuss begehen. Weiter ging es über ein Lavagebiet in die ElPaso Mountains nahe Randsburg. Ab hier hatten wir wieder Sonnenschein und erkundeten die von Minen wegen durchzogenen Berge mit dem Jeep. Interessant war der Burro Schmidt Trail. Schmidt schuftete 32 Jahre mit einfachsten Mitteln an einem Tunnel auf der Suche nach Gold, welches er nicht fand. Er trieb den Stollen ins Gestein, um Gold zu finden und einen Durchgang ins andere Tal zu schaffen.

Zustande kam ein mannshoher 600m Tunnel, welcher in Granit von ihm alleine gehauen wurde. Man kann diesen Tunnel mit Lampen betreten und auf der anderen Seite angekommen, eröffnet sich der Blick auf das Tal und den Koehn See.


Besichtigt werden konnte außerdem die originale Hütte von Schmidt. Dieser historische Ort zieht viele Offroad Fans an.


Ein weiterer sehr interessanter, jedoch mit Schwierigkeitsstufe 5 ausgezeichneter Trail war der "Last Chance Trail", welcher durch den Red Rock State Park führt. Wir wollten diesen fahren so lange es für unser Fahrzeug möglich war. Anfangs simpel durchs Flussbett, schöpften wir Mut und fuhren weiter hinein ins Tal. Wunderschöne Felsformationen ließen uns immer wieder zum fotografieren und filmen anhalten.

Nach einiger Zeit kamen wir jedoch an eine tiefe Gesteinsstufe. Zu Fuß besichtigten wir und ein anderes 4x4 Team mit Anhänger die Schwierigkeit.

Mit gegenseitiger Hilfe beim Einweisen, welche Wegführung die richtige sei, stürzten wir uns nacheinander in die Tiefe. Nachdem der Abend nahte, entschlossen wir uns, in diesem Canyon an einem alten Goldgräbercamp zu übernachten. Nächsten Tag nahmen wir den Rest des Weges unter die Räder. Große Steine, schmale Wege im Flußbett bereiten uns, man kann schon fast sagen, gewohntermaßen, Schwierigkeiten. Um die Bodenfreiheit teilweise zu erhöhen, bauten wir Brücken aus Gesteinsplatten und so gelangten wir mittags ohne Unterbodenblessuren zum Ausgang des Canyons. Diese Tour zu überbieten gelang uns im Urlaub nicht mehr. Es blieb die anspruchsvollste Tour für den Jeep.

Von den El Paso Mountains bewegten wir uns weiter in Richtung Westen und steuerten den Sequoia Forest an. Hier wanderten wir ein wenig und fuhren diverse Trails geringerer Schwierigkeit. Beeindruckend war die Erklimmung des Forest- über der Geringer Grade. Ohne Dynamit wurden damals Serpentinen in den Hang geschlagen die fast 1000m Höhen- unterschied überbrücken. Heute ist die Straße in schlechtem Zustand, nach dem Winter noch nicht gewartet, aber fürs Offroadherz ein Vergnügen.

Die Baumgrenze haben wir nicht mehr erreicht, da wir Schnee auf 2400m hatten. In dieser Höhe erreichen die Bäume noch volle Höhe. Als Souvenier fanden wir 2 riesige "Eiszapfen". In Erwartung von Schwarzbären (so stand es in der Gebietsbeschreibung) saßen wir bei Grill und Lagerfeuer und nahmen so langsam Abschied vom schönen Californien.

Unsere Rückfahrt wählten wir über Bakersfield, Los Angeles in Richtung Phoenix. Als letzte Offroadtour befuhren wir den Bradshaw Trail, der vom Shelton See nach Quarzite führte. Beeindruckend war die vielfälltige Kakteenlandschaft, die alte Mining Railroad und die Länge des Weges in das Senora Desert.

Endlich nach 76 Milen haben wir das Ende des Weges erreicht. Unseren letzten Campingplatz wählten wir in den Kofa Queen Mountains und erlebten noch einen wunderschönen Sonnenuntergang, der uns den Abschied nur noch schwerer machte. Am nächsten Morgen unternahmen wir eine schöne Wanderung im Palm Canyon und dann ging es nach Phoenix zu unseren Bekannten.

Abschließendes Shopping bei offroad-unlimited ließ das Gewicht des Reisegepäcks nochmals anschwellen. Nächsten Tag mußten wir "unseren" Jeep abgeben. Nur schweren Herzens trennten wir uns von ihm.

Von unseren Freunden wurden wir noch bestens verwöhnt bevor das Unaufschiebbare, die Fahrt zum Flughafen, erfolgte. Der Urlaub war zu Ende, Old Germany hatte uns wieder. Ein erlebnisreicher Urlaub ohne große Blessuren war vorbei.

Text: Sabine Köchel

Photos: Sabine Köchel

 

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