Berichte - Reise - Burgund 2007

Reisebericht Off-Road-Flanieren in Burgund

Beim alljährlichen Pfingsturlaub in Burgund ist es zur Tradition geworden, nach französischen Off-Road-Zeitschriften zu schauen. Auch diesmal wurden wir fündig und stellten zu unserer Überraschung fest, dass die darin enthaltene Balade 4 x 4 durch bekanntes Gebiet führen sollte.

Kurz entschlossen düsten wir los zum Ausgangspunkt in Givry, ganz in der Nähe von Châlon sur Saône.

Zunächst fuhren wir einige Kilometer auf Asphaltsträßchen dahin, bevor wir in einen Feldweg einbogen. Die Strecke schlängelte sich über kleine Hügel stetig bergan.

Das Road-Book folgte nun in weiten Teilen dem Jakobs-Pilgerweg, der durch das Symbol der gelben Jakobsmuschel auf blauem Hintergrund ausgewiesen wird. Bevor man das Örtchen Fley erreicht, steht links eine große Madonnen-Statue. Dort sollte man etwas verweilen und die herrliche Aussicht über das weite Saône-Tal genießen.

Weiter führte der Weg uns durch das Örtchen Fley bis nach Culles-les-Roches, wo wir zwischen Waldrand und Weinbergen dahinrollten.

Laut der Beschreibung sollte man nun über das Viaduc, eine ehemalige Eisenbahnbrücke, nach Etivau gelangen, welches inmitten von Weinbergen der Côte d’ Or liegt. Leider stellte sich heraus, dass das Viaduc inzwischen für sämtliche Kraftfahrzeuge gesperrt worden war.

Also mussten wir hier unterbrechen und in St.-Gengoux-le-National nach dem passenden Einstieg suchen. Da das Roadbook sehr detailliert und gut mit Kilometerangaben versehen ist, stellte der Wiedereinstieg überhaupt kein Problem dar.

Nun bog die Route Richtung Burnand ab in das grüne Burgund mit seinen von Hecken umgebenen Wiesen und den typischen weißen Charollais-Kühen.

Nach der Unterquerung der Ligne TGV überraschte uns im Wald bei St.Ythaire ein Wolkenbruch, so dass der ansteigende Weg etwas rutschig wurde.

Der Waldweg endete beim Örtchen Besanceuil, wo ein Skulpturen-Künstler riesige Werke aus Metall auf Feld und Wiesen ausstellt.

Sehenswert sind im Ort jedoch vor allem das kleine Chateau

sowie die kleine romanische Kirche.

Bei Bonnet gibt es zwei Möglichkeiten, den Fluss Guye zu queren. Da der Fluss nach dem Regen angeschwollen war und wir ohne zweites Fahrzeug unterwegs waren, entschieden wir uns, nicht die Furt, sondern die Brücke zu nehmen.

Durch Wiesen und Felder führte die Tour nun auch direkt an der TGV-Strecke entlang. Wir passten unseren Schnappschuss „Landy et TGV“ nach zwei Fehlversuchen gut ab…

Während der TGV weiter Richtung Mâcon fuhr, bogen wir rechts auf die Kräuter-Piste (Originalton: Piste en Herbe sur la droite). Die Kräuter wuchsen hier wirklich fast bis zur Motorhaube – war wohl länger keiner mehr hier lang gefahren…

Im weiteren Verlauf der Strecke waren wir von den kunstfertig errichteten Mäuerchen begeistert.

Wieviel Zeit und Mühe muss es gekostet haben, diese links und rechts des Weges über mehrere Kilometer aufzubauen?

Die letzten Kilometer der Tour sollte sich bei schönem Wetter eigentlich ein herrlicher Ausblick auf Cluny bieten. Da uns jedoch die Regenfront eingeholt hatte, fiel dieser wortwörtlich ins Wasser. Deshalb entschlossen wir uns, nach Cluny hinein zu fahren, und die Überreste der Abtei zu besichtigen.

Insgesamt handelte es sich bei dieser Tour um eine relativ einfache Strecke, die fahrtechnisch keine besonderen Anforderungen stellte. Der Weg führte auch immer wieder über Asphaltsträßchen, von denen man aber recht bald wieder in einen Feld- oder Waldweg einbog. Lohnenswert war die Fahrt jedoch im Hinblick auf die gefällige Landschaft. Diese Ballade 4 x 4 stellte eine gelungene Abwechslung zu Weinproben, Museumsbesuchen oder anderen Ferienaktivitäten dar.

 

 

 
Text: Silke und Johannes Roth
Fotos: Silke Roth
 
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