Berichte - Technik - LR Lüftungsklappendichtung

Einbau Series-Dichtungen in Defender Lüftungsklappen

 

Anleitung für Euch zur Vermeidung von Fehlern und zuviel unnötiger Fummelei.

Werkzeug:
Series-Dichtungen (z.B.von Schiebofski, knapp 20,- Euros incl. Versand, 3 Tage nach telefonischer. Bestellung)

kleine Knarre mit 7er und 8er Nüsschen
1 alte, stumpfe Kneifzange
1 halbe Kartusche Sika 291
2 Latex-OP- Handschuhe
Tesakrepp
Verdünner / Lappen

Dauer der ganzen Aktion ca. 2 Stunden, wobei die meiste Zeit hinterher für die Schrauben vom Hebelmechanismus draufgeht.
Die Seriesdichtungen sind aus Gummiprofil und haben 2 Dichtlippen, eine äußere, die zum vertieften Karosserierand abdichtet, die innere dichtet die eigentlichen Lüftungsklappen. Die Seriesdichtung wird nicht wie die Schaumdichtungen auf den Lüftungsklappen angebracht sondern auf der Schottwand um die Lüftungsöffnungen.

 

Motorhaube aushängen.

Klappen hochstellen und als erstes den Schlitz im Lüftungsgitter um den Hebelmechanismus mit Tesaband überkleben, damit evtl. runterfallende Schrauben nicht ins Armaturenbrett fallen. Das wird sonst eine aufwendigere Aktion.

Dann die Scharnier-Hutmuttern mit einer 7er Nuss, besser mit 2 kleinen Knarren abschrauben und die Splinte rausziehen, bzw. zur Seite ausdrücken, so daß die Klappen frei hängen. Das erleichtert das Abschrauben vom Hebelgestänge. Hierfür braucht man die 8er Nuss.
Klappen abnehmen und alte Schaumdichtungen mit WD40 einsprühen und Klappen dann zum Einweichen weglegen. Danach die alten Moosgummidichtungen entfernen.

 


Evtl. Roststellen an den gefalzten Karosserieteilen um die Lüftungsöffnungen sofort gründlich entfernen, d.h.entfetten, schleifen, (rostumwandeln) grundieren, lackieren. Erst mit einwandfreien Lüftungsöffnungen gehts weiter mit den Dichtungen.

Neue Dichtungen einmal trocken um die Lüftungsgitter einlegen, damit man sieht wie die Dinger eingesetzt werden. Als eine kleine Problemstelle kann sich hier das Einarbeiten der neuen Dichtung im Bereich unter den Scharnierhälften an der Schottwand ankündigen.
Lüftungsöffnungen vorsichtshalber an der Schottwand mit Tesakrepp abkleben, damit ausdrückendes Sika nicht auf den Lack kommt.

Neue Gummidichtungen gewissenhaft in der Nut und an der Aussenwölbung mit Verdünner entfetten(sind dick mit Talkum eingesaut), damit der Sikakleber auch später haftet.


Genauso die Lüftungsöffnungen säubern und mit Verdünner fettfrei waschen.

Während die Dichtungen vom Verdünner trocknen, mit der alten Kneifzange die Scharnierhälften mit einem unterlegten Lappen leicht hochbiegen, ca. 2mm werden an zusätzlichem Platz benötigt, da die neuen Dichtungen wesentlich mehr auftragen und der Scharniersplint hinterher nicht mehr oder nur sehr schwer durchzuschieben wäre.

Dann die Sikakartusche fertigmachen, Tülle soweit abschneiden, daß eine 8mm Öffnung entsteht.
Dichtungen nebeneinander auf den Arbeitstisch legen.
Latex-Handschuhe anziehen.
8mm dicke Sikawurst in die Nut der Gummidichtung gleichmäßig und durchgängig einfüllen.
Danach einmal dünn Sika rundum auf den aufgebörtelten Rahmen der Lüftungsöffnungen und innen noch einmal rundum dünn auf die Aussenwölbung der Lüftungsöffnung auftragen, hier besonders auf die schwer erreichbare Stelle unter den Scharnieren achten. Dann die Dichtungen in den Blechfalz einlegen und gleichmäßig andrücken und zurechtschieben/ausrichten. Evtl. austretendes Sika nun sofort entfernen und anschließend mit Verdünner den Lack und auch die Gummidichtung sauberwischen. Dichtungen dann in Ruhe lassen, Handschuhe aus und wegwerfen.
 


Während nun das Sika trocknet, die Klappen vom alten Moosgummi säubern und den alten eingeweichten Klebefilm entweder abpuzzeln oder mit WD40 (Verdünner geht auch - Vorsicht Farbe kann abwaschen) so weit wie möglich entfernen. (Ich habe nicht alles abpfriemeln können, die Reste verspröden mit der Zeit und fallen von allein ab)

Nun beginnt das Martyrium. Die Dichtungen sind nun schon eine Weile angetrocknet und das Sika hat etwas abgebunden, so daß es keine Sauerei mehr gibt.
Durch das Hochbiegen der Scharniere lassen sich die Klappen nun  wieder einfach einsetzen, ohne das Dichtungsgummi zu verschieben. Die Fummelei ist nun die Schrauben vom Hebelmechanismus wieder anzubringen. Hierbei ist die Fahreseite mit dem Luftfilterkasten die fummeligere Seite, auf der Beifahrerseite hat man genügend Platz zum Druntergucken. Beifahrerseite hat bei mir wunderbar geklappt, bei der Fahrerseite habe ich nach ´zig Versuchen die Klappe wieder entfernt, die Niete aus dem Hebelmechanismus ausgebohrt und die beiden Winkel direkt an die Klappe angeschraubt, die Unterlegscheiben habe ich vorher mit Tesafilm positioniert. Danach die Klappenwinkel vom Hebelmechanismus in den Ausstellarm eingesetzt und mit einer Poppnietzange eine neue Scharnierniete eingepresst. Das war incl. freihändigem Ausbohren eine Aktion von ca. 10Minuten und ging genauso schnell wie das Eindrehen/Festschrauben auf der Beifahrerseite.

Nun die Klappen leicht geschlossen, drittletzte Raste, so daß die Dichtungen nicht verquetscht werden. Das Ganze dann ein paar Stunden trocknen lassen und dann die Klappen bis zum Anschlag zustellen. Sollte nun noch etwas Spiel zu den Dichtungen sein, dann die hochgebogenen Scharnierhälften an der Schottwand mit einem Holzkeil und einem trockenen Hammerschlag etwas zurückschlagen.

  

 

Text: Ulrich Paulsen

Fotos: Johannes Roth

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