Berichte - Veranstaltungen - Pomerania 2004
18.
Pomerania 15.-17.10.2004
Kleiner Reisebericht
Wir hatten schon öfter von der Pomerania gehört. Diesmal wollten
wir unbedingt dabei sein und haben uns frühzeitig angemeldet.
Tim und Lars wollten auch noch mit. Leider konnten dann beide
letztendlich doch nicht teilnehmen. Am Donnerstagmorgen sollte
es um 7.30 Uhr losgehen. Zu dieser Zeit klingelte dann das
Telefon. Mein Beifahrer kommt zu Hause noch nicht weg. Also
etwas später los. Na ja. Dann noch schnell etwas Luft in die
Reifen vom Trailer und dann aufladen. Der ARB-Kompressor rattert
los und schaltet ab. Die Luft strömt in den Reifen und der
Kompressor schaltet nicht wieder an. Na toll, bestimmt das
Relais kaputt, weil Strom ist ja da. Zu Lars, Relais geklaut und
gewechselt, geht nicht. Telefon klingelt wieder, Beifahrer ist
da aber ich nicht. Was ist mir der Sicherung. Ja, die ist es,
wunderbar. Beifahrer Tür zu und los. Aber wieso verabschiedet
sich jetzt die Scheibe? Tausend Krümel auf den Sitzen, tut das
not. Schnell ein Stück Plexiglas auf Maß und die Krümel mit dem
Staubsauger raus. Endlich aufgeladen und los. Dann haben wir uns
noch 2-mal verfahren. Weil in Deutschland brauchen wir ja nicht
auf die Karte schauen.. Kurz vorm Dunkelwerden treffen wir am
Startplatz ein und melden uns noch flugs an. Treffen Werner und
Stefan vom Zebrateam und verabreden uns für Freitag 8.00 Uhr um
zusammen die Veranstaltung in Angriff zu nehmen. Auf dem Platz
sind jede Menge Dänen, ein paar Deutsche und wenige Polen. Es
ist saukalt und windig und nass und wir waren mit der
Entscheidung für das Hotel ganz glücklich. Morgens um 8.00 sind
wir dann da und der Platz ist fast leer, bis auf den Zebrarange
und 3 Land Rover 90. Sind wir zu spät? Christian will noch bei
uns mitfahren und der andere 90er sind spät aufgestandene Dänen.
Schlechte Nachrichten: Werner und Stefan haben keinen Ladestrom.
Die nagelneue Lichtmaschine tut es nicht. Nach einer Stunde
Raterei sollen Christian und wir schon losfahren. Die Lima aus
dem Servicewagen wird kurzerhand entnommen und der Range kommt
dann nach. Start, auf ins Roadbook und nach 950 m bleibt
Christian zurück. Halt, warten, Rückwärtsgang, na, was ist?
Dreieckslenker abgerissen. Die Schrauben rechts und links, die
das Lager oben halten. In Ermangelung von zölligen Schrauben,
erst mal ein paar metrische reinwürgen und langsam zurück zum
Startplatz. Der Range fährt gerade wieder und nun kommen wir
zurück. Zum Glück finden sich in der Sitzkonsole vom Range 2
neue Schrauben für Christians Dreieckslenker. Start, endlich,
wie geplant mit 3 Autos aber leider ist es schon 10.30 Uhr. Die
anderen sind seit 7.00 Uhr unterwegs. Nachdem wir uns an das
Roadbook gewöhnt haben, kommen wir nach 1 ½ Stunden an den
ersten menschlichen Checkpoint. Und vor uns sind 20 der 40
Starter, die an einer kleinen Flussdurchfahrt warten. Kurz
darauf entscheiden sich 16 Autos einen Umweg zu fahren um nicht
weiter warten zu müssen. Wir haben dann nur noch 4 Autos vor
uns. Einen HDJ 60, einen LR 110 und 2 Chevy Pickups. Nach nur 2
½ Stunden haben es die vier Autos geschafft den Fluss zu
durchqueren. Werner, Stefan und Christian brauchen zusammen 5
Minuten und wir weniger als 10 Sekunden. Na, da hat sich die
Warterei ja gelohnt.
Nach der Durchfahrt galt es dann eine Seilbrücke zu begehen,
dann eine eigene zu bauen und zu begehen und eine kleine
Kanutour zu machen. Die Kanutour haben wir ausgelassen, nachdem
wir einige Mitstreiter zurückkommen gesehen haben.
Man beachte den Menschen hinten auf dem Boden! Der hat dort 10
Minuten gelegen. Anschließend hat er 5 Liter Wasser aus seiner
Wathose geschüttet. Die anderen sind gleich in Badebekleidung an
den Start gegangen. Dann sind wir noch ein wenig weiter gefahren
durch die schöne polnische Landschaft. Man befährt Waldwege und
Feldwege, teilweise auch asphaltierte Verbindungswege. Alles mit
Geschwindigkeitsbegrenzungen hier und da. Aber immer zügig, weil
die Gesamtstrecke 390 km betragen sollte. Wir hatten an diesem
Punkt 40 km geschafft und es war 16.00 Uhr am ersten Tag. Nach
einigen Kilometern trafen wir auf die nächste Sonderprüfung. Im
Wald einige steile Hänge auf und ab und auf und ab und so
weiter. Dort standen wieder eine Menge Autos, von denen einige
uns hoffnungslos verkeilt aussahen. Also auslassen und weiter.
Nach ca. 60 km kommen wir an den See mit der lustigen
Floß-Aktion. Die Fahrzeugbesatzung und 5 kg Gepäck (muss trocken
bleiben) müssen auf einem selbstgebauten Floß über den See
bebracht werden, die schnellste Zeit und die Kreativität gewinnt
extra Punkte. Es waren ungefähr 250 m zu überwinden, bei starkem
Seitenwind, einbrechender Dunkelheit und leichtem Nieselregen
und auch wieder zurück! Die verbreitetste Methode war: man nehme
4 (Reserve-) Reifen, 4 Sandbleche und viel Seile und baue sich
ein Floß. Der Plan von Stefan und Werner sah anders aus.
Völlig erschöpft kamen die beiden zurück. Aber immer noch mit
einer Zeit, für die es extra Punkte gab. Dann haben wir uns
getrennt. Uns rief das warme Hotelbett und die anderen wollten
noch ein wenig fahren. Also 40 km zurück zum Hotel, eine Dusche,
ein mit Pilzen gefülltes Schnitzel, 3-4 Bierchen und schön
schlafen. Morgens um 7.00 schnell Frühstück, zum Startplatz um
8.00 kleiner Check, Öl, Wasser, Servo, Bremse, alles da, nur der
Mitnehmer hinten rechts ist mal wieder locker. Dann auf zum
letzten Punkt, an dem wir die Strecke verlassen haben. Gegen
9.00 Uhr haben wir den Punkt wiedergefunden und steigen ins
Roadbook ein. Nach wenigen Kilometern treffen wir den ersten
Mitfahrer. Immer wieder holen wir auf langen Fahrstrecken andere
Autos ein und werden bereitwillig vorbei gelassen. Nach einiger
Zeit kommen wir an den nächsten Checkpoint. Eine Brücke im Wald,
die tatsächlich kaputt ist, ist über einen Hügel und durch den
Fluss zu umfahren. Bei der Ausfahrt brauchen wir die Seilwinde.
Es sieht so aus als wenn es auf der anderen Seite gleich
weitergeht aber nach einem kurzen Gespräch mit dem Marshall
erfahren wir, dass wir erst eine Schleife von 80 km fahren
müssen, um dann an die Brücke zurück zukehren. Also los, eine
lange Fahrstrecke über Waldwege, Felder, Bauernautobahn und ein
wenig Schlamm. Nur einmal sind wir 100 m in die falsche
Richtung, sonst nur ein paar Kühe auf der Straße und nix
besonderes. Also sind wir nach fast 2 Stunden wieder an der
Brücke. Jetzt geht es wieder rechts ins Wasser, 300 Meter gegen
die Strömung und wieder rechts raus, nur mit Winde, dann ein
kurzer steiler Anstieg, wieder nur mit Winde und dann noch 1 km
durch den Wald und die nächsten Punkte sind gesichert. Beim
Marshall treffen wir einen Toyo aus Detmold. Die sind bis morgen
um 4 gefahren und auch noch nicht weiter. Mit denen treffen wir
dann nachmittags um 16.00 Uhr beim nächsten Checkpoint ein.
Wieder durchs Wasser, diesmal flussabwärts und 3 Autos weiter
vorn steht der Zebrafarbene Range von Werner und Stefan. Davor
und dazwischen ein paar defekt Autos und die Polen, die leider
keine Winde haben. Ohne Winde geht es in dem Bachbett aber nicht
voran.
Vornean ist es noch schön flach und fahrbar. Jedenfalls für uns
und den Toyo mit den 38" Boggern. Weiter längs sind dann immer
wieder Bäume quer oder man bleibt an den Wurzel hängen. Der
Schlamm ist rechts und links hüfttief und nach 1 ½ Stunden haben
wir 800m geschafft. Leider geht es nur langsam vorwärts, weil
erst die defekten Autos seitlich den Bach verlassen. Es ist
schon wieder dunkel es regnet und da war doch noch das
Hotelbett. Nur noch schnell die Ausfahrt. Der Schlamm quillt
durch das Seitenfenster herein und die Pedale sind schon nicht
mehr zu sehen, weil das Wasser so dreckig ist. Und dann geht die
Karre aus. Zeit für einen Diesel. Der uns rauszieht.
Verteilerkappe ab, trocken, Luftfilter auf, trocken. Springt
trotzdem nicht wieder an. Na ja, raus aus dem Wald oben auf dem
Weg angeschleppt und läuft wieder, nicht alle 8 auf einmal, aber
bald sind wieder alle Zylinder da. Ok, mit der Wertung haben wir
hier doch nix zu tun, also ab zum Hotel.
Wir haben das ganze etwas unterschätzt. Um mal einen ersten
Eindruck zu bekommen war es aber in Ordnung. Anfang Mai geht es
wieder los. Ohne Hotel!
Text:
Knud Petersdotter
Fotos:
Knud Petersdotter
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